Ein paar Gedanken zum umweltbewussten Fahren:
Es mutet schon fast paradox an,
in einer Zeit, in der Schlagwörter wie Ozonloch, Treibhauseffekt,
Klimaerwärmung etc. in aller Munde sind, und hinlänglich bekannt ist,
dass unsere Rohölvorkommen nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen,
einen Großteil unserer Rohölreserven ausschließlich für die
individuelle Fortbewegung zu verschwenden.
Daher sollten wir uns fragen,
was können wir tun, damit uns in 100 Jahren das schwarze Gold noch zur
Verfügung steht; denn wir brauchen es auch für andere Dinge. Man
bedenke nur, dass eine Produktion unserer so lieb gewordenen
Kunststoffe ohne Rohöl fast undenkbar ist.
Allzu leicht ist man versucht,
diese Problematik auf die Industrie abzuwälzen; sicherlich haben wir
hier ein großes Potential. Das 3-Liter-Auto ist zwischenzeitlich
technisch realisierbar und Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, wie
Elektro- oder Hybrid-Antrieb sind auf dem Markt. Leider stellen diese
Alternativ-Fahrzeuge bis jetzt einen sehr unbefriedigenden Ersatz dar,
denn alle haben in irgend einem Bereich Schwachpunkte, sei es bei der
Zuladung, der Höchstgeschwindigkeit oder auch der Reichweite. Klarer
Fall: Hier ist die Industrie gefordert.
Aber auch jeder Kraftfahrer kann
viel tun, um Kraftstoff zu sparen und unsere Umwelt von schädlichen
Abgasen zu entlasten. Denn nur ein Verbrennungsmotor, der nicht in
Betrieb ist, braucht keinen Kraftstoff und stößt keine Schadstoffe
aus. Im Klartext heißt das: Nur ein stehendes Fahrzeug ist
umweltbewusst. Darum sollte jeder einzelne, so weit wie möglich auf
den Individual-Verkehr verzichten. Hier eine paar Anregungen:
Öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder Fahrgemeinschaften bilden und
wie gesund ist es, mal wieder zu Fuß durch die Stadt zu gehen oder mit
dem Fahrrad zu fahren.
Gerade mir als Fahrlehrer ist
natürlich klar, dass eine komplette Einstellung des Individualverkehrs
Zukunftsmusik ist und sich nicht so einfach realisieren lässt.
Deswegen müssen wir unser eigenes Verhalten ändern und so
umweltbewusst wie möglich fahren. Das beginnt schon beim Kauf eines
Fahrzeuges. Hier sollte man sehr kritisch Verbrauchswerte und
Möglichkeiten der Abgasreinigung untersuchen. Auch spielt der Fahrstil
eine nicht unerhebliche Rolle. Die Motoren der neuen Generation
brauchen kein Warmlaufen im Stand. Ganz im Gegenteil, es schadet ihnen
mehr, als dass es nutzt. Unmittelbar nach dem Start sollte das
Fahrzeug in Bewegung gesetzt werden, und das Schalten muss früh
erfolgen. Bei den meisten Pkws kann der Gangwechsel schon bei 1500
Umdrehungen pro Minute erfolgen (als Faustregel gilt hier, je mehr
Hubraum mein Motor hat, desto früher kann ich schalten). Bis zur
Schaltdrehzahl von ca. 1500 Umdrehungen pro Minute sollte man
möglichst Vollgas geben.
Für den vorausschauenden
Fahrzeugführer dürfte es kein Problem sein, Verkehrssituationen, bei
denen ein langsames Fahren oder gar ein Stehen bleiben erforderlich
ist, so frühzeitig zu erkennen, dass er den Schwung des Fahrzeuges
ausnutzen kann, um den Wagen zum Beispiel an eine rote Ampel ohne Gas
heranrollen zu lassen. Dieses System lässt sich bestens beim
Heranfahren an alle negativen Vorfahrtssituationen oder zum Beispiel
eine Ortschaft realisieren.
Hast Du schon einmal probiert,
in einer Ortschaft im vierten Gang zu fahren? Bei vielen Pkws ist es
sogar möglich, im fünften oder sechsten Gang durch die Ortschaft zu
gleiten.
Moderne Fahrzeuge werden heute
mit einer guten Aerodynamik konstruiert. Dachgepäckträger, Skihalter
oder ähnliches stören dies empfindlich und sollten deshalb, wenn nicht
unbedingt benötigt, frühzeitig entfernt werden. Das Gleiche gilt für
unnötigen Ballast.
Übrigens je schneller ein Objekt
durch das Medium Luft bewegt wird, um so mehr Energie muss aufgewendet
werden, das bedeutet, wer schnell fährt, braucht auch sehr viel
Treibstoff.
Fahre einen
ehrlichen Vergleich zwischen Deinem und meinem Fahrstil, und Du wirst sehen,
dass ich Sieger bleibe. Nicht selten erreicht man eine
Treibstoff-Einsparung von mehr als einem Liter pro 100 Kilometer.
Selbstverständlich stehe ich Dir für eine praktische Unterweisung auch
mit Deinem Fahrzeug zur
Verfügung.